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Groß Elbe

"...duos mansos in Elvethe ..." lautet die erste urkundliche Erwähnung in einer Urkunde aus dem Jahre 1132, mit der Bischof Bernhard I. von Hildesheim, der von 1130 bis 1153 amtierte, dem 996 gegründeten Hildesheimer Kloster St. Michaelis verschiedene Güter übereignete. Als dieses geschah, bestand der Ort sicherlich bereits etliche Jahrhunderte.

Als vor etwa 40 Jahren am Südrand des Ortes die neue Schule erbaut wurde, fand man auf dem Baugelände Scherben, Knochen und Reste alter Herdsteine. Nach eingehenden Untersuchungen der Funde wurde der Ort als eine Siedlung aus dem ersten Vor- bis zum ersten nachchristlichen Jahrhundert bestimmt.

Um die Jahrtausendwende lag Groß Elbe im Salzgau ,der im Westen vom Hainberg, im Norden von den Lichtenbergen und im Osten von den Salzgitter-Bergen abgegrenzt wurde, während die Südgrenze wenige Kilometer südlich von Upen lag.

Seit etwa 1235 war der Hildesheimer Bischof sowohl weltlicher als auch kirchliches Oberhaupt des jetzt Fürstbistum genannten Gebietes. Etwa ein Jahrhundert später wurde es in Ämter eingeteilt, Groß Elbe gehörte mit den umliegenden Orten zur Oberen Gohe des Amtes Wohldenberg.

Die Nachrichten über Groß - und auch Klein - Elbe aus diesen Jahren betreffen vor allem die verschiedenen Grundeigentümer. So hatten der Herzog von Braunschweig, der Bischof von Hildesheim, die Klöster Wöltingerode, Neuwerk (Goslar), Maria Magdalena (Hildesheim), Heiningen und Corvey Güter in Elbe.

Eine dem niederen Adel angehörende Familie von Elbe, die zum Teil Ministeriale (Dienstmannen) der Wohldenberger Grafen und der Hildesheimer Bischöfe waren, läßt sich im Orte von 1132, als Friedrich von Elbe als Zeuge in einer Urkunde auftaucht, bis ins 15. Jahrhundert hinein nachweisen, als Arnold von Elbe sich als Bürger in der Hildesheimer Neustadt niederließ.

1523 gliederte der Braunschweiger Herzog Heinrich der Jüngere das sogenannte Große Stift, zu dem auch das Amt Wohldenberg, seinem Machtbereich ein. In diesen Jahren (1539) lebten in Groß Elbe in 60 Wohnhäusern 312 Menschen. 1572 waren es in 67 Häusern 358. Die Braunschweiger Herrschaft dauerte 120 Jahre, bis das Gebiet 1643 wieder an Hildesheim fiel.

Der Dreißigjährige Krieg von 1618 bis 1648 brachte auch über Groß Elbe Not und Elend. In einem zeitgenössischen Dokument ist zu lesen, dass General Tilly am 29. November 1625 im Groß Elber Pfarrhaus sein Hauptquartier aufschlug. Wenig später wurde "Baddekenstedt ausgebrand, weil drey Reuter (Reiter) von den Bawren (Bauern) erschlagen" worden waren. Auch nach der Schlacht bei Lutter am Barenberge 1626 hatte die Bevölkerung sehr zu leiden.

Über weitere Ereignisse im Ort berichten Schriften, die sich im Kirchturmknopf befinden und die zum Teil durch Abschriften ersetzt wurden. So ist unter anderem folgendes zu lesen: "1627 ist die mittelste Glocke in der Wulfenbuttelschen Belagerung weggenommen und von den Kriegs Volck verkauft....1628 haben die Mäuse das Korn aufn Felde gantz aufgefressen."

Gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges lebten 1646 in Groß Elbe 208 Menschen, 1664 waren es 224. 1701 wohnten 310 im Ort, 1815 hatte Groß Elbe 430 Einwohner, 1871 zählte man 633. 1939 betrug die Einwohnerzahl 639, während 195O nach dem Zuzug vieler Flüchtlinge 1 172 Menschen im Dorf wohnten. Am 30. September 1998 hatte Groß Elbe 804 Einwohner.

Die Zahl der Opfer, die der Dreißigjährige Krieg in Groß Elbe kostete, kennen wir nicht. Bekannt sind lediglich die Namen und die Anzahl der Männer, die während der beiden Weltkrieges unseres Jahrhunderts ihr Leben ließen. Im Ersten Weltkrieg fielen 23 Männer, aus dem Zweiten Weltkrieg kehrten 77 nicht zurück beziehungsweise starben später an den Kriegsfolgen.

Die Martinskirche, deren Baujahr nicht bekannt ist, wurde im Verlaufe der Jahrhunderte des Öfteren renoviert beziehungsweise umgebaut. Sein heutiges Aussehen erhielt das Gotteshaus im Jahre 1698, also vor genau 300 Jahren. Um 1700 wurde der Kanzelaltar aufgestellt, nachdem die Dorfbewohner ihrer Kirche ein Jahr zuvor eine Orgel geschenkt hatten.

Eine neue Schule erhielt Groß Elbe 1891. Als diese zu klein wurde, baute man von 1958 bis 1960 eine neue, die 1977/1978 erweitert wurde. Heute werden hier die Grundschüler aus den Gemeinden Baddeckenstedt, Elbe und Haverlah mit Ausnahme Söderhofs unterrichtet.

Die Groß Elber Einwohner haben die Möglichkeit, sich im Sportverein Innerstetal, in der Freiwilligen Feuerwehr, im Männergesangverein, im Trimm-Dich-Club, im Groß Elber Carnevalverein GCV, im Elber Carnevalverein EC, im Dorfgeschichtsverein, in der Volkstanzgruppe, im Spielmannszug, in der Jagdhornbläsergruppe, im Deutschen Roten Kreuz (DRK) und im Kirchenchor zu betätigen.

(Text: Wilfried Bartels †2004)